Der Alltag der Gruppe ist sehr von Ritualen und Regeln gekennzeichnet, die Struktur geben sowie Werte und Normen vermitteln. Zusätzlich gibt es gruppenpädagogische Elemente wie die wöchentliche Gruppensitzung, die das Zusammenleben in der Gruppe thematisiert und Möglichkeiten zur Mitbestimmung sowie für Feedback-Prozesse bietet. Sport-, freizeit- und erlebnispädagogische Angebote in Gruppen und eine vierzehntägige Ferienmaßnahme einmal jährlich sind weitere Übungsfelder für das soziale Lernen in Gruppen. Hinzu kommen individuelle Unterstützungsangebote, die sich je nach Bedürfnis und Persönlichkeit der Jungen unterschiedlich gestalten, z. B.:

  • Aufbau eines angemessenen Rollenverständnisses als Junge/junger Mann
  • Training eines adäquaten Umgangs mit Aggressionen
  • Sexualerziehung
  • pädagogische und therapeutische Einzelarbeit
  • Biografiearbeit
  • Elternberatung

Altersbereich: 12 - 18 Jahre
Platzzahl: 10 Plätze in der Wohngruppe 

Gruppenleitung:

 

Herr Werner Rühle

Telefon: 02631 401-44

 

Ansprechpartnerin

Erziehungsleiterin Wohngruppen

Frau Melanie Steinebach
Diplompädagogin 

Telefon: 02631 401-70
Handy:  0160 96 38 25 30
Telefax: 02631 401-50


E-Mail: elwg@kinder-jugendhilfe-oberbieber.de



Das Haus und die Umgebung

Das Haus der Gruppe Adler bietet ein gemütliches Miteinander in einer hochwertigen und speziellen Architektur. Zusätzlich verfügt die Gruppe über einen eigenen Kleinbus. Die gute Infrastruktur der Anlage gewährleistet schnelle und kurze Wege zu Schulen, Lehrstätten, Therapieeinrichtungen und zum Stadtzentrum. Im Neuwieder Stadtteil Heddesdorfer Berg entstanden ab 2002 vier Gruppenhäuser in einzigartiger Bauweise. Alle Häuser sind besonders auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zugeschnitten. Zum Außengelände der Häuser gehören ein Fussballplatz, Schaukeln, Kletterbäume und viel freier Raum zum Spielen und Bewegen. Es gibt:

 

  • ausschließlich Einzelzimmer
  • einen funktionalen, familiären Wohnbereich
  • eine offene, gut ausgestattete Küche mit Esszimmer und schönem Wintergarten
  • eine Sonnenterasse mit anschließendem gemeinsam gestalteten Gartenbereich
  • einen großen Gruppenraum und Spielbereich im Haus
  • den Besprechungsraum
  • das Mitarbeiterbüro
  • den zentralen Gemeinschafts- und Werkraum

Tagesablauf

Morgens

 

Der Tag beginnt um 06:00 Uhr mit dem Wecken. Die Frühstückszeit von 6:30 – 7:30 Uhr ist den unterschiedlichen Startzeiten der Jugendlichen (Schule/Beruf) angeglichen. Anschließend gehen die Jungen in die trägereigene Förderschule oder in nahegelegene Schulen im Stadtgebiet. Manche absolvieren ihre Berufsausbildung in Betrieben in der Umgebung.

 

Mittags

 

Um 13:30 Uhr beginnt das gemeinsame Mittagessen, das von der Hauswirtschafterin frisch zubereitet wird. Von 14:15 – 15:15 Uhr machen alle in ihren Zimmern die Hausaufgaben, bei Bedarf mit erzieherischer Hilfe. Nachmittags kommen alle zu einem kleinen Imbiss zusammen, zur Absprache der Freizeitgestaltung und weiteren Tagesplanung. Die Jungen haben nun freie Zeit, die sie selbst gestalten können. Zusätzlich gibt es pädagogisch angeleitete Angebote (Sport, kreative Angebote, u. ä.).

 

Abends

 

Gegen 18:30 Uhr räumen alle ihre Zimmer sowie Küche und Essraum auf. Um 19:00 Uhr ist gemeinsames Abendessen, danach ruhige Beschäftigungen (Brettspiele, Handyzeit, TV, Gespräche). Ab 21:00 Uhr gehen alle - je nach Alter früher oder später - zu Bett, oft noch begleitet durch ein kleines "Gute-Nacht-Gespräch" mit dem jeweiligen Erzieher.

Die Wochenenden werden flexibel gestaltet, je nach Bedürfnissen  oder Wetterlage finden gemeinsame Stadtgänge, Einkaufsgänge, Ausflüge, gemeinsames Kochen, individuelle Freizeitgestaltung statt. In der Regel einmal monatlich findet eine Beurlaubung zu den Eltern an Wochenenden statt.

 

Unser pädagogisches Plus - Geschlechtsspezifische Arbeit mit Jungen

Manche Jungen wachsen in Familien auf, in denen die Väter fehlen oder in denen den Söhnen mit Gewalt oder unrealistischen Selbstbildern begegnet wird. Das Fehlen anderer männlicher Vorbilder in der Kindheit sowie die verzerrten Männerbilder in der Video- und Playstationkultur erschweren die Entwicklung von Jungen. Jungen verarbeiten dies häufig durch unsicheres oder offensives, aggressives Auftreten. Sie begegnen oft Schwächeren und Mädchen abwertend und grenzüberschreitend. Andere Jungen wiederum ziehen sich aus Unsicherheit ganz zurück. Dieses Verhalten verfestigt sich häufig noch in der Pubertät.

 

In der Jungengruppe, in der gezielt männliche und weibliche Erzieher eingesetzt werden, können wir mit den unterschiedlichen Aspekten einer "Jungenkultur" im Alltag umgehen und Orientierung bei der Entwicklung einer männlichen Geschlechtsidentität geben. Ergänzend finden speziell jungenpädagogische Impulse und Maßnahmen statt.