Bei den Tagesgruppen handelt es sich um ein teilstationäres Angebot der Hilfen zur Erziehung nach § 32 SGB VIII. Wichtige Schwerpunkte der Arbeit sind die Förderung der sozialen und schulischen Kompetenzen und eine intensive Unterstützung der Eltern. Dadurch wird der Verbleib des Kindes in der Familie gesichert. Die Tagesgruppen sind während der Schulzeiten geöffnet. In den Ferien und an den Wochenenden sind die Gruppen geschlossen. An mehreren Wochenenden im Jahr werden erlebnispädagogische Maßnahmen und Freizeiten durchgeführt. Einmal jährlich macht jede Gruppe eine Ferienfreizeit
Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags nach Schulschluss bis 17:00 Uhr.
Herr Mehmet Demirpolat
Soziale Arbeit (B.A.)
Erziehungsleitung Tagesgruppen
Telefon: 02631 401-63
Handy: 0151 14641822
Telefax: 02631 401-50
Aufgenommen werden Kinder und Jugendliche im Alter von 6 - 14 Jahren.
Es handelt sich um ein Angebot für Kinder, die intensive pädagogische Unterstützung benötigen aufgrund von Entwicklungsrückständen, Leistungsschwächen in Teilbereichen
(z. B. Wahrnehmung, Konzentration), erheblichen Schulschwierigkeiten, Auffälligkeiten im Sozialverhalten, Störungen in der Persönlichkeitsentwicklung oder aufgrund belasteter
Familien- und Lebenssituationen.
In einzelnen Fällen kann es auch nötig sein, bestimmte Funktionen der Familie zu übernehmen, wenn diese von der Familie auf längere Sicht nicht erbracht werden können und das Verbleiben des Kindes in der Familie dadurch weiter ermöglicht werden kann.
62 Plätze in 7 Gruppen
Die Evangelische Kinder-und Jugendhilfe Oberbieber betreibt 7 Tagesgruppen, davon befinden sich vier in Neuwied-Oberbieber, eine weitere in Urbach (Kreis Neuwied) sowie zwei in Koblenz.
Alle Mitarbeiter sind ausgebildete staatl. anerkannte Erzieher bzw. Dipl. Pädagogen/Dipl. Sozialpädagogen. Sie verfügen überwiegend über Zusatzqualifikationen wie z. B. Systemische Beratung, Traumapädagogik, Übungsleiter für Sport. Ergänzend steht stundenweise ein Psychologe zur Verfügung.
Tagesgruppe 3 (Bären)
9 Plätze
Tagesgruppe 4 (Pandas)
8 Plätze
Tagesgruppe 5 (Phönix)
8 Plätze
Tagesgruppe 7 (Pinguine)
11 Plätze
Tagesgruppe Koblenz 1 (Kobolde)
11 Plätze
Tagesgruppe Koblenz 2 (Wölfe)
11 Plätze
Ein geregelter Ablauf des Tages und der Woche bietet den Kindern Orientierung und Verlässlichkeit. Nach der Schule werden die Kinder abgeholt, manche kommen selbstständig zu ihrer Tagesgruppe. Das gemeinsame Mittagessen ist fester und wichtiger Anker der Tagesstruktur.
Mittags |
Nach dem Essen beginnt um 14.15 Uhr eine 45-minütige strukturierte Lern- und Hausaufgabenförderung, die mit kognitiven Förderprogrammen unseren belasteten Kindern wieder zu Lernerfolgen verhilft. Jedes Kind hat einen festen Arbeitsplatz, der individuell vom Kind mitgestaltet werden kann. Ab 15.00 Uhr beginnt das Miteinander in der Gruppe. An allen Nachmittagen der Woche gibt es verschiedene Angebote in der Tagesgruppe. Durch eine gemeinsame Wochenplanung werden die Kinder angeregt dabei eigene Ideen zu entwickeln. Ziel ist es, sie zu ermutigen, selbst Angebote entsprechend ihren Bedürfnissen zu entwickeln, diese auszuprobieren und dabei auch soziales Verhalten in der Gruppe mitzugestalten und zu erleben. Die Pädagogen halten Angebote auf motorisch-sportlichem Gebiet (z. B. Schwimmen, Bewegungsspiele Tischtennis), im musisch-kreativen Bereich (z. B. Malen, Werken, Rollenspiele, Musik), auf lebenspraktischem Gebiet (Kochen und Backen, Fahrrad reparieren), Theaterpädagogik (Verkleiden, Sketche, szenische Darstellung, Tanz), Ruhe- und Entspannungsangebote (Traumreisen, Autogenes Training) bereit. |
Nachmittags |
Um den Nachmittag gut ausklingen zu lassen, beginnt um ca. 16.30 Uhr eine Snackzeit und eine anschließende Abschlussrunde. Hier werden die positiven Erfolge der einzelnen Kinder und Jugendlichen besprochen. Jedes Kind lernt sich selber einzuschätzen und erhält Rückmeldungen von den Gruppenmitgliedern und Pädagogen. Auch werden Konflikte geklärt, Wünsche und Absprachen für den nächsten Tag getroffen. Um 17.00 Uhr endet die Betreuung in der Tagesgruppe und die Kinder werden von den Pädagogen nach Hause gefahren. |
Die Gruppe bietet ein ideales Lernfeld für den Erwerb von sozialen Kompetenzen sowie für die Beteiligung und Mitbestimmung von Kindern und die damit verbundene Erfahrung von Selbstwirksamkeit.
In regelmäßig stattfindenden Gruppensitzungen erhalten die Kinder Feedback von anderen Kindern und Erwachsenen und haben somit die Möglichkeit ihr Verhalten zu reflektieren. Konfliktlösungsstrategien und Kommunikationsregeln werden vermittelt und eingeübt. Entscheidungen über Gruppenaktivitäten werden gemeinsam getroffen, jedes Kind hat das Recht, seine Interessen einzubringen.
Ein breites Spektrum an Freizeitaktivitäten im sportlichen, kreativen und musischen Bereich hilft den Kindern, ihre Fähigkeiten und Talente zu entdecken. Das Selbstbewusstsein und der Teamgeist werden gestärkt. Die schulische Förderung setzt beim Leistungsstand jedes einzelnen Kindes an und erfolgt in enger Abstimmung mit den Schulen und den Eltern. Neben der Begleitung der Hausaufgaben werden spezielle Übungen gemacht zur Aufarbeitung schulischer Defizite und zur Förderung der Konzentration. Schulische Inhalte werden spielerisch vermittelt.
Zur Unterstreichung positiven Verhaltens werden so genannte "Verstärkerprogramme" eingesetzt. Jedes Kind bekommt für sein Verhalten im Tagesablauf (Mittagstischsituation, Hausaufgabenzeit, Freizeitangebot) eine Rückmeldung in Form von Punkten. Am Ende der Woche bzw. des Monats wird der Punktesieger ermittelt.
Individuelle Problematiken der Kinder, z. B. besondere familiäre Belastungen, werden in Einzelkontakten mit den Pädagogen bearbeitet.
Im Mittelpunkt steht die Entwicklungsförderung jedes einzelnen Kindes. Dies geht jedoch nicht ohne die Eltern. Entsprechend unserer systemischen Grundüberzeugung ist die Eltern- und Familienarbeit ein wichtiger Bestandteil der Maßnahme. In regelmäßigen Gesprächen wird nicht nur die Abstimmung der gemeinsamen Arbeit und Entwicklung des Kindes sichergestellt, sondern auch an familiären Themen/Belastungen gearbeitet. Bei den Eltern sollen die Ressourcen für die Kommunikation und erzieherische Versorgung der Kinder so weit wie möglich mobilisiert und stabilisiert werden.
Kooperationen mit niedergelassenen Therapeuten (Logopädie, Ergotherapie) und Kinder- und Jugendpsychiatrien flankieren eine erfolgreiche Entwicklung der betreuten Kinder.